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Schellack E904

Schellack (E904) ist eine natürliche harzige Substanz, die aus den Ausscheidungen der Lackschildläuse gewonnen und als Überzugsmittel in Lebensmitteln verwendet wird.

 

Gewinnung

Die Lackschildläuse ernähren sich durch die Pflanzensäfte bestimmter Bäume auf denen sie leben, beispielsweise der Pappelfeigen. Die Lackschildläuse stechen den Baum an, nehmen seinen Saft auf und scheiden diese Substanz wieder aus, welche als Schutzblase für das Wachstum der Läuse dient. Nachdem sich die Läuse nach einiger Zeit wieder aus dieser Harzblase ausbohren, bleibt die Harzabscheidung zurück und wird von den Ästen und Zweigen abgekratzt. Dieser wird gewaschen, gemahlen und in der Sonne getrocknet.

Verwendung

In der Lebensmittelindustrie wird Schellack häufig als Überzugsmittel bei Süßwaren, Schokolade, Kaffeebohnen, Nüssen und einigen Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt. Des Weiteren können Früchte, beispielsweise frische Zitrusfrüchte, Äpfel, Birnen und Melonen mit Schellack zur Speicherung der Feuchtigkeit behandelt werden. Mit Schellack behandelte Früchte müssen den Hinweis "gewachst" tragen.

 

Ist Schellack halal?

Der Zusatzstoff wird durch Gelehrte unterschiedlich bewertet. Diejenigen, die seinen Verzehr als erlaubt ansehen, nehmen die Schellackgewinnung als eine Art Umwandlung mit Hilfe eines Insektes an und stellen eine Analogie zur Honigproduktion die Bienen her. Denn auch beim Honig wird der Nektar von der Biene zu Honig umgewandelt. Die ägyptische Al-Azhar Universität und die Zertifizierungsstellen MUI (Indonesien) und JAKIM (Malaysia) stufen den Verzehr von Schellack als halal ein. Der Fatawa-Rat der Diyanet hält Schellack für unbedenklich, solange der Verzehr keine negativen gesundheitlichen Auswirkungen hat. Auch der Gelehrte Nureddin Yildiz erläutert, dass eine Erlaubnis für Schellack vorhanden ist, da hier nicht das Insekt selbst genutzt wird, jedoch empfehlt er die Vermeidung dieses Zusatzstoffes.

Es wird gesagt, dass manche Gelehrte den Verzehr von Schellack als verboten ansehen, jedoch sind uns in dieser Hinsicht keine Positionen bekannt.

Außerdem kann Schellack in Ethanol gelöst werden, welcher ebenfalls unterschiedlich bewertet wird (siehe Thema "Alkohol im Aroma").